Wasserwirtschaftlichen Monatsbericht Hessen für November 2025

Verbreitet stabile  Grundwasserverhältnisse mit, besonders im Süden, guter  Ausgangslage für die Grundwasserneubildung

Witterung

Große Spannweite der Lufttemperatur und unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen. 

Die mittlere Lufttemperatur lag im November bei 5,0 °C und lag damit über dem Monatsmittel von 4,8°C in Hessen. Die Sonnenscheindauer belief sich auf 51 Stunden und lag damit 13 % über dem langjährigen Mittelwert.

Mit einem Gebietsniederschlag in Hessen von 33 l/m² lag der Wert 48 % unterhalb des langjährigen Monatsmittels. Die Höhenlagen der Mittelgebirge, allen voran der Vogelsberg, aber auch die Rhön, der Odenwald und das Rothaargebirge sind durch höhere Monatsniederschläge gekennzeichnet. In der dritten Novemberwoche akkumulierte sich rund 10 cm Schnee in den Gipfellagen des Vogelbergs sowie der Röhn. Im Nordosten, im Einzugsgebiet der Diemel und im nördlichen Teil des Taunus, fiel am wenigsten Niederschlag.

Aktuelle Grundwassersituation und Prognose

Die unterdurchschnittlichen Niederschläge von Februar bis Juni führten zu einem deutlichen Anstieg der Anzahl der Messstellen im niedrigen und sehr niedrigen Bereich, während der Anteil der Messstellen im hohen und sehr hohen Bereich zurückging.

Insgesamt bewegten sich im November 57 % der Messstellen auf einem normalen Niveau (Oktober: 46 %). Der Anteil der niedrigen Grundwasserstände blieb bei 14 % (Oktober: 14 %), während sehr niedrige Grundwasserstände an 5 % der Messstellen gemessen wurden (Oktober: 8 %). Hohe Grundwasserstände wurden an 15 % (Oktober: 22 %) der Messstellen gemessen. Sehr hohe Grundwasserstände wurden unverändert an 6 % der Messtellen gemessen (Oktober: 6%).

Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich eine deutlich verschlechterte Situation: An 89 % der Messstellen lagen die Grundwasserstände im Monatsmittel im November auf einem niedrigeren Niveau als 2024. Dies ist auch durch das überdurchschnittlich feuchte Jahr 2024 zu erklären. Der Großteil der Messtellen bewegt sich weiterhin im normalen Bereich. Insgesamt zeigen sich weitgehend ausgeglichene Verhältnisse.

Die regionalen Unterschiede in Hessen: Die Situation unterscheidet sich, wie gewohnt, zwischen den einzelnen Regionen Hessens deutlich:

  1. Nordhessen (Buntsandstein): In den weit verbreiteten Kluftgrundwasserleitern wurden im November, bei überwiegend normalen Grundwasserstandhöhen, überwiegend fallende Trends verzeichnet.
  2. Mittlerer Bereich: Hier bewegten sich die Grundwasserstände im November größtenteils auf normalen Höhen (53%), gefolgt von niedrigen (21%) und sehr niedrigen Höhen (12%).
  3. Untermainebene: Hier wurden im November unterschiedliche Niveaus der Grundwasserstände beobachtet, abhängig von der Reaktionsgeschwindigkeit der jeweiligen Messstelle.
  4. Hessische Rheinebene (Hessisches Ried): In dieser Region lagen die Grundwasserstände im November an 65 % der Messstellen auf normalem Niveau, gefolgt von hohen (30 %) und sehr hohen Grundwasserständen (5 %).
  5. Nördliches Hessisches Ried: Hier bewegten sich die Grundwasserstände im November auf normalen bis sehr hohen Niveau.
  6. Unmittelbare Nähe des Rheins: Hier lagen die Grundwasserstände im November auf normalen bis sehr hohen Niveau.

Prognose: Zu Beginn des hydrologischen Winterhalbjahres (November bis April) ist – eine feuchte Witterung vorausgesetzt – mittelfristig mit steigenden Grundwasserständen zu rechnen. Bei großflächig ausreichender Bodenfeuchte in Hessen sind die Ausgangsbedingungen für die Grundwasserneubildung im hydrologischen Winterhalbjahr günstig.

Der sorgsame Umgang mit unserem Trinkwasser und das Wassersparen ist weiterhin geboten, damit für zukünftige Trockenphasen eine gute Vorsorge getroffen ist.