Wasserwirtschaftlichen Monatsbericht Hessen für Dezember 2023

entspannte Grundwassersituation

Witterung
Im Dezember war die mittlere Lufttemperatur in Hessen mit 4,3 °C um 2,5 °C wärmer als der langjährige Mittelwert (1991-2020). Das gesamte Jahr 2023 war im landesweiten Mittelwert mit 10,7°C um 1,4 °C zu warm und damit das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn.
 
Im Dezember 2023 lag die Sonnenscheindauer im Gebietsmittel mit 20 Stunden 41 % unter dem langjährigen Mittel.
 
Der Gebietsniederschlag im Dezember fiel im Vergleich zum langjährigen Monatsmittel mit 104,2 l/m² um 40% höher aus (+ 29,9 l/m²).
Im Jahr 2023 fielen hessenweit im Mittel 953,1 l/m² (+ 191,6 l/m² bzw. + 25 %). 2023 war damit das siebt-niederschlagsreichste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.  
 
Im Dezember fielen in weiten Teilen Hessens zwischen 50 bis 100 l/m². Vor allem in den Gebieten der Werramündung sowie der Rhön fielen bis zu 150 l/m². Die höchsten Niederschlagswerte wurden jedoch im Rothaargebirge (über 200 l/m²), im Westerwald (über 225 l/m²) sowie im Vogelsberg (über 250 l/m²) gemessen.
 
Grundwasser
Nach dem niederschlagsreichen Oktober waren auch die ersten beiden Monate des aktuellen hydrologischen Winterhalbjahres (November und Dezember) überdurchschnittlich niederschlagsreich. Das sorgte für eine deutliche Erholung der Grundwasserkörper und führte dazu, dass Ende Dezember an über 50 % der Messstellen hohe oder sehr hohe Grundwasserstände gemessen wurden.
 
Eine derart entspannte Grundwassersituation, wie sie derzeit zu beobachten ist, wurde zuletzt vor mehr als fünf Jahren festgestellt.
 
Im Dezember lagen 5 % der Messstellen für Grundwasserstände auf sehr niedrigem Niveau (Vormonat 9 %) und etwa 11 % auf niedrigem Niveau (Vormonat 13 %). Normale Grundwasserstände wiesen 32 % der Messstellen auf (Vormonat 44 %). An 20 % der Messstellen wurden hohe Grundwasserstände gemessen (Vormonat 15 %) während an 32 % der Messstellen sogar sehr hohe Grundwasserstände beobachtet wurden (Vormonat 19 %).
Im Vergleich zum Vorjahr lagen an 95 % der Messstellen die Grundwasserstände auf einem höherem Niveau. Der flächendeckende und sehr ergiebige Niederschlag seit Mitte Oktober führte dazu, dass auch langsam reagierende Grundwassermessstellen bereits steigende Tendenzen zeigen.
 
Ende Dezember zeigten die meisten Messstellen der Grundwasserkörper in Nordhessen normale Höhen, bei steigender Tendenz. Im Hessischen Ried wurden größtenteils normale Grundwasserstände beobachtet. Darüber hinaus wurden aber auch sehr hohe und hohe Grundwasserstände gemessen.
 
Die Messwerte von 112 Grundwassermessstellen, die mit Datensammlern und mit Datenfernübertragung ausgestattet sind, werden täglich übertragen und stehen online im Messdatenportal zur Verfügung: Kartenauswahl | Messdatenportal (hlnug.de)
 
Prognose
Der ausgiebige Niederschlag hat eine optimale Ausgangsposition geschaffen, dass sich die Grundwassersneubildung in den kommenden Monaten weiterhin positiv fortsetzt, vorausgesetzt, dass auch im verbleibenden hydrologischen Winterhalbjahr ausreichend Niederschlag fällt.